Ist dem Magen zu helfen ?

Magen

Die Forschergruppe um Galateja Jordakieva von der Universität Wien haben fest gestellt, dass die Magensäureblocker nicht ganz unproblematisch sind. Bei längerem Gebrauch können sie vor allem bei Frauen zu Allergien führen. Sie werden gerne in Kombination mit Schmerzmitteln gegeben. Wir brauchen die Magensäure um Eiweiße gut aufspalten zu können. Nur so werden die Eiweiße in Aminosäuren aufgespalten, die auf der Blutseite nicht als fremd erkannt werden.

Im Embryo bildet sich das Darmrohr, das an das Gehirn anschließt. Aus den Kiemenbögen entsteht das Gesicht und der Schlund. Aus diesem Rohr bilden sich dem Blumenkohl ähnliche Bläschen, die sich zu den Lungen und unterhalb des Zwerchfells zum Pankreas ausbilden. Dazwischen sackt sich die Röhre aus und wird zum Magen.

Im oberen Bereich liegen die Speiseröhre und die Luftröhre in einer gemeinsamen Halbröhre. In der Mitte des Halses haben Sie Kontakt mit dem Schildknorpel und der Stimmritze und im Bereich des Brustkorbeingangs mit dem Schlüsselbein und der ersten Rippe beidseits. Wenn es hier bereits zu Spannungen im skelettalen und muskulösen Bereich kommt, wird dieser Zug an die Speiseröhre weiter gegeben. Begleitet wird die Speiseröhre von den beiden Vagusnerven, die ebenfalls eingeengt werden können.

Hier kann die Osteopathie mit faszialen Techniken den Bereih des Mundbodens, der Halsfaszien lösen. Manuelle Gelenktechniken können die Beweglichkeit der Hals- und Brustwirbelsäule und der Rippen verbessern. Ebenfalls hilfreich ist den gesamten Mundraum mit Kiefer, Zunge und Nasenraum zu behandeln. Im Bereich der Kopfgelenke hat der Vagus seinen Ursprung. Ein Lösen der Kopfgelenke und der kurzen Nackenmuskeln verbessert hier die Funktion des Nerven. Zwischen dem 3 und 4. Halswirbel verlässt der Nervus phrenicus die Wirbelsäule. Die oben genannten Techniken verbessern seine Funktion als Nerv, der das Zwerchfell versorgt und sich dann an den nervösen Geflechten des Darmes beteiligt.

Eine weitere Problemstelle ist der Durchtritt der Speiseröhre durch das Zwerchfell. Besteht hier zu viel Spannung, weil das Zwerchfell und die unteren Rippen zu wenig Beweglichkeit haben, kann die peristaltische Welle der Speiseröhre den Mageneingang nicht richtig öffnen. Dieser bleibt eventuell dann immer etwas offen und die Salzsäuregase können kopfwärts austreten und hier den Atemtrakt irritieren. Dies kann zu Allergien und Überempfindlichkeiten des Nasenraums führen.

Menschen mit einem langen schmalen Brustkorb besitzen,haben gerne im Bereich des Zwerchfells Probleme, da sie hier nicht sehr mobil sind. Dies kann sich bei Ihnen auf die Organe des Oberbauch auswirken. In der chinesischen Medizin spricht man dann von einem schwachen Verdauungsfeuer.

In diesem Bereich kann die Osteopathie die Funktion des Zwerchfells verbessern. Über viszerale Techniken kann Einfluss auf die Oberbauchorgane genommen werden. Es ist ebenfalls sehr hilfreich, den venösen Rückfluss aus dem Bauchbereich zur Leber hin und durch die Zwerchfellschenkel zu unterstützen.

Der Magen mag keinen Zug auf seine Wände. Wenn die Speise in den Magenraum eintritt, findet ein Zug statt. Dies aktiviert die Salzsäurebildung und die Bildung von Verdauungsenzymen. Sollte der Magen zu seinen Nachbarn zu stark fixiert sein, kann dies aber auch ohne Nahrungsaufnahme statt finden und stört dann den Magen.

Sollte im Dünndarmbereich Stagnation herrschen, macht hier ein Lösen der Schichten und des großen Bauchfells Sinn, um die Spannungen auf den Magen zu nehmen, der diesem Bereich aufliegt.

Die Fortsetzung des Magens ist der Zwölffingerdarm, der sich eng um die Bauchspeicheldrüse schlingt. Zwischen Magen und Bauchspeicheldrüse und Zwölffingerdarm gibt es eine Verschiebeschicht. Hier ist eine Gleitfähigkeit erforderlich. Es ist der „Mittelpunkt“ des Körpers. Hier liegt auch das Sonnengeflecht, das den Darmbereich steuert. Zwischen der inneren Magenkurve und der Leber liegt das kleine Bauchfell. Hier sind die zuführenden Venen aus dem Dünndarmbereich zur Leber und es müden hier die Gallengänge und die Bauchspeicheldrüsengänge in den Dünndarm. In diesem Bereich liegen oft Verspannungen.

Hier gilt es vor allem den knöchernen und muskulären Übergang zwischen Lenden und Brustwirbelsäule zu lösen. Effektiv sind hier Seitneigungs- und Rotationsmobilisation, wie man sie auch im Yoga kennt. Hilfreich sind hier auch , die viszeralen Techniken für Leber, kleines Bauchfell, dem Gallengang und dem Magen. Sollte der Magen zu hoch stehen, kann dieser nach unten mobilisiert werden um Hernien vorzubeugen.

Immer auch wichtig ist den Patienten in seinen Heilungsprozess einzubinden. Über Eigenmobilisationen kann er die obigen Bereiche positiv beeinflussen.

Wichtig ist auch eine Ernährungsanpassung an das Magenproblem. Zur Verdauung der Eiweiße erfordert es Salzsäure. Daher sollten tierische Eiweiße reduziert werden. Obst sollten wir eher am Morgen essen, da es hier gut verdaut werden kann. Nicht zu viel Rohes und vor allem nicht am Abend, da dies dann oft unverdaut im Darmtrakt bleibt und hier zu Fuselgasen führt. Bitterstoffe, ob als Tee, Frischpresssaft oder Tinktur unterstützen die Funktion von Leber, Magen und der Bauchspeicheldrüse.

Mit einer solchen Herangehensweise kann die Region des Magens unterstützt werden.