Fasziale Narbenbehandlung

In diesem Beitrag möchte ich mich auf einen Vortrag von Dr. Schleip beziehen, den er auf dem diesjährigen Zimmt-Kongress der Deutschen Gesellschaft für manuelle Medizin gehalten hat. Dr. Schleip ist Faszienforscher an der Uni Ulm und Vorsitzender der Faszial research group.

Er berichtete über mehre Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet, die folgende Erkenntnisse brachten.

Bewegungsreinschränkungen führen zu gleichen Gleiteinschränkungen im faszialen Gewebe wie Narben. Daher zeigte eine Forschungsarbeit, dass bei Narben und zusätzlich noch eine Bewegungseinschränkung, die Folgen doppelt so hoch sind und es hier vermehrt zu Restriktionen kommt. Daher gehört zu jeder Narbenbehandlung auch eine Verbesserung der Beweglichkeit.

Eine Narbenbehandlung nach einer Operation sollte möglichst schnell erfolgen über eine sanfte fasziale Behandlung, die auch immer zu einer Anregung des Lymphflusses führt. Eine Behandlung zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt ist nicht immer erfolgreich. Zu starke Verklebungen müssen auch operativ entfernt werden.

Eine weitere Arbeit zeigte, dass eine fasziale kräftigere Behandlung 4 Tage vor der Operation die Reparaturmechanismen im Gewebe nach der Operation verbessern.

Bei Benutzung der Black roll kommt es zu einer Kompression im faszialen Bereich. Forschungsarbeiten lassen vermuten, dass dadurch das Hyaloron gespalten wird und dies das Gleiten zwischen den verschiedenen Faszienschichten verbessert. Dies ist aber nicht von langer Dauer.

Um eine nachhaltigere Verschieblichkeit innerhalb der verschiednen faszialen Schichten zu erreichen benötigte es eine kompressive Scherbewegung in verschiedenen Schichten der Faszien in einer diagonale Richtung. Als Selbstbehandlung können hierzu Schröpfkugeln oder Cuppings benutzt werden.

Im Bindegewebe finden Flüssigkeitsbewegungen statt, die wie im Nasen-Rachenraum und den Bronchien über Cilien (Fädelchen) wahr genommenwerden. Am Ende einer Narbenbehandlung kann dieser Flüssigkeitstransport über einen abgerundetenMetallbügel mit Druck und einer ganz langsamen Schubbewegung verbessert werden. Der Effekt tritt aber erst nach circa 4 Stunden ein. Hierzu bedarf es noch weiterer Forschungsarbeit.

In der Osteopathie waren diese Einsichten schon länger ein Bestandteil der Arbeit. Durch diese neueren Forschungsarbeiten werden diese Vorgehensweisen bestätigt.